Am 6.6.2019 fand ein lange geplantes Gespräch mit Vertretern des hessischen Wirtschaftsministeriums in Hofheim im Kreishaus statt.
Als Vertreter von Wirtschaftsminister Tarek Al Wazir war Staatssekretär Deutschendorf mit Vertretern der Fachreferate gekommen (u.a. Matthias Bergmeier und Frank Limberg).
Anwesend waren Vertreter des Main-Taunus-Kreises sowie des Rheingau-Taunus-Kreises und die Bürgermeister der Städte bzw. Gemeinden Hünstetten, Idstein, Niedernhausen, Eppstein, Hofheim, Hochheim und Rüsselsheim.
Als Vertreter der BI Niedernhausen.Eppstein war Dr. Dirk Lorbach anwesend, ein Vertreter der BI Wildsachsen u. Langenhain ebenfalls eingeladen.
Staatssekretär Deutschendorf erklärte den anwesenden Bürgermeistern und weiteren Vertretern der betroffenen Kommunen und Bürgerinitiativen aus dem MTK und RTK, dass man auf Amprion und die Bundesnetzagentur (BNA) zugegangen sei und diese in der Pflicht sähe , die Ultranet Trasse entsprechend den von den Kommunen eingebrachten Verschwenkungen zu realisieren. Stärker als bisher solle die BNA eine zukunftsfähige Raumgestaltung bei der Realisierung von Ultranet berücksichtigen, um die Siedlungsgebiete zu entlasten und gestalterisch Raum für zukünftige bauliche Entwicklungen der Kommunen zu schaffen.
Doch damit nicht genug. Zusätzlich hat das Land auch dargelegt, dass man nicht nur die Verschwenkung der 380 kV und Ultranet Trasse sehen möchte, sondern auch die Mitverschwenkung der im Rheingau Taunus Kreis parallel dazu verlaufende Syna- und Bahntrasse. Man habe Amprion beauftragt eine technische Lösung mit einem Mast für alle Leitungen zu suchen, damit alle Leitungen gemeinsam verschwenkt werden können. Auf diese Weise könnten jetzt die Siedlungsgebiete tatsächlich Masten frei werden.
Das Land Hessen habe dabei deutlich gefordert, dass die alternativen Trassenvorschläge der Gemeinden genau so sorgfältig geprüft werden sollen, wie die Bestandstrasse. Insbesondere sollen auch die Vorteile der Entwicklungsmöglichkeiten der alten Trassen gewürdigt werden, die durch eine vollständige Verschwenkung der beiden Trassen (Syna&Bahn, Amprion) nun frei werden könnten. Das Land Hessen will sich dabei die Klagemöglichkeit offen halten, falls die Bewertung der Trassen nicht alle Aspekte der kommunalen Entwicklung ausreichend würdigt.
Die Vertreter des Wirtschaftsministeriums forderten die Kommunen auf, dass es jetzt dringend an der Zeit sei, individuelle Gespräche mit Amprion und der BNA zu führen, in denen die von den Gemeinden gewünschte Verschwenkung gemeinsam so optimiert werden soll, dass ein schnelle Realisierung erwartet werden kann. Die Gemeinden sind also gefordert, sehr zügig, ernsthaft und schnell am Planungsprozess mitzuarbeiten und für die Kompromisse in den eigenen Reihen zu werben.
Die Bürgerinitiative Niedernhausen.Eppstein e.V. hat die Gemeinde Niedernhausen in den zuständigen Gremien und auch in persönlichen Gesprächen mit den Gemeindevertretern aufgefordert, die Chance zu ergreifen und nicht nur die Niedernhausener Siedlungsgebiete Masten frei zu bekommen. Wichtig ist der Bürgerinitiative jetzt, dass die Kommunen und insbesondere Niedernhausen eine zukunftsfähige, realisierbare und für alle Seiten zumutbare Verschwenkung der Trasse verabschiedet, die Amprion und der BNA schnell und konsequent verfolgen und realisieren können! Gerade für Niedernhausen ergeben sich in diesem Zusammenhang völlig neue städtebauliche Perspektiven bis dahin, dass auch das Umspannwerk endlich aus dem Ortskern und aus dem Siedlungsgebiet verlagert werden kann!